Faszination für die Ewigkeit.

Goldmünzen.

Einige Goldmünzen aus Deutschland, Russland und Frankreich

Gold ist ein Material, das die Menschen schon seit Jahrtausenden in seinen Bann zieht und dadurch zum Synonym für Wertstabilität, Seltenheit, Beständigkeit und Reichtum geworden ist. Dabei gibt es heute zahlreiche Elemente, die seltener und teurer sind als Gold, die jedoch nicht an seine kulturhistorische Bedeutung anknüpfen können.

 

Goldmünzen werden schon seit Jahrtausenden geprägt und wurden bis ins 20. Jahrhundert hinein auch als alltägliches Zahlungsmittel für hohe Summen benutzt. Früher wurden die Währungen der Welt mit Goldbeständen der Zentralbanken gedeckt und man konnte einen Geldschein garantiert bei der Bank in eine festgesetzte Menge Gold eintauschen. Mit der stetig steigenden Menge an Gütern und Dienstleistungen konnte die Menge des Goldes nicht mithalten, weshalb man den "Goldstandard" aufgab um eine Deflationsspirale und deren negative Auswirkungen auf die Wirtschaft zu verhindern. Seitdem haben Goldmünzen keine unmittelbare Geldfunktion mehr und sind vor allem Sammel- und Wertanlageobjekte.

 

Der seit der Jahrtausendwende stark angestiegene Goldpreis hat dazu geführt, dass heute eine Vielzahl an alten, aber recht häufigen Goldmünzen nah am Materialwert gehandelt werden, beispielsweise deutsche 20-Mark-Stücken mit dem Portrait Kaiser Wilhelms II., englische Pfund oder die meisten 10- und 20-Franc-Stücken aus den Ländern der Lateinischen Münzunion.

 

Besonders Raritäten wie die 10- und 20-Mark-Stücken einiger sehr kleiner deutscher Staaten erzielen aber nach wie vor sehr hohe Preise in Auktionen und im Handel. Gleiches gilt auch für besonders alte Goldmünzen, von denen nur wenige die Zeit überdauert haben, da sie im Lauf der Jahrhunderte immer wieder eingeschmolzen und zu neuen Münzen verarbeitet wurden.

 

Fast alle Gedenkmünzen aus Gold aus der Zeit nach 1950 werden derzeit nah am Materialwert gehandelt, wobei es natürlich auch hier Ausnahmen gibt, die die Regel bestätigen. 

 

Gold erlebt einen Boom, auch durch die wachsenden Mittelschichten in den Schwellenländern. Deshalb wurde seit 2000 schon mehr Gold gefördert als in der gesamten Menschheitsgeschichte zuvor. Gleichzeitig sind die Lagerstätten heute viel unergiebiger als früher, so ist oft das Verarbeiten von zwei Tonnen Gestein nötig, um ein Gramm Gold zu gewinnen, während früher meist etwa 50 Gramm aus derselben Menge Gestein gewonnen werden konnten.

 

Daraus ergeben sich auch ethische Probleme wie Umweltzerstörung, Ausbeutung und Gesundheitsgefährdung der Arbeiter sowie die Förderung und Finanzierung bewaffneter Konflikte rund um die Lagerstätten, beispielsweise im Kongo oder in Peru. Da es noch kaum Fairtrade-Anlageprodukte aus zertifiziertem und rückverfolgbarem Gold gibt, umgehen bewusste Anleger und Sammler diese Problematik, indem sie auf alte Goldmünzen aus der Zeit vor 1990 zurückgreifen. Diese bestehen aus demselben Material zum selben Preis wie neue Münzen und Barren und bieten die Garantie, dass durch den Kauf keine aktuelle Umweltzerstörung oder Konflikte gefördert werden.

 

Deshalb sollten Anleger unter den derzeitigen Bedingungen in jedem Fall auf ältere Goldmünzen zurückgreifen, z.B. Krügerrands aus den 1970er-Jahren, Sovereigns aus den 1950er-Jahren oder amerikanische, französische und preußische Ausgaben aus der Zeit um 1900. Alle sind noch massenhaft zu günstigen Konditionen zu bekommen.

Platin und Palladium

Münzen aus den Edelmetallen Platin und Palladium sind sehr viel weniger verbreitet als Goldmünzen und wurden erst seit dem 19. Jahrhundert in geringem Umfang geprägt, wobei Russland den geografischen Schwerpunkt bildet. Anders als die meisten geläufigen Goldmünzen sind Platin- und Palladiummünzen in Deutschland nicht von der Mehrwertsteuer befreit, sodass beim Kauf solcher Münzen auf den Materialwert und die Prägekosten noch 19 % Mehrwertsteuer aufgeschlagen werden, was sie als Wertanlage etwas unattraktiver macht.